Die Welt nach dem 11. September hat die Vorstellung von Privatsphäre für immer verändert. Allein in den Vereinigten Staaten gibt es mittlerweile rund 30 Millionen Überwachungskameras, die jede Woche mehr als 4 Milliarden Stunden Videomaterial produzieren. Und die Zahlen steigen. Der durchschnittliche Amerikaner wird heute über 200 Mal am Tag erfasst, in Kaufhäusern, Tankstellen, Umkleidekabinen, sogar in öffentlichen Toiletten. Niemand bleibt verschont von dem unerbittlichen, unblinzelnden Auge der Kameras, die in jeder Ritze und jedem Winkel des täglichen Lebens versteckt sind.
Gedreht ausschließlich aus der Perspektive von Überwachungskameras, folgt Adam Rifkins "Look" mehreren miteinander verwobenen Handlungssträngen im Laufe einer zufälligen Woche in einer zufälligen Stadt. "Look" ist ein Film über die Dinge, die Menschen tun, wenn sie nicht wissen, dass sie beobachtet werden. Basierend auf der Prämisse, dass jeder Geheimnisse hat, nimmt uns "Look" mit auf eine voyeuristische Reise in die persönlichsten Bereiche des Lebens gewöhnlicher Menschen. Jeder ist schuldig der selektiven Täuschung. Wir alle verbergen Aspekte unseres Lebens vor unseren Mitmenschen. Das mag so harmlos sein wie das Nasebohren in einem leeren Aufzug oder vielleicht etwas viel Dunkleres. "Look" wirft die Frage auf: Sind wir immer allein, wenn wir glauben, allein zu sein?